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Viele Begegnungen draußen mit Dir und Deinem Hund ließen mich ahnen, was vermutlich noch alles hinter den Kulissen passiert. Das was ich im Vorbeigehen oder -fahren sah, reichte aus. Auch wenn es nur Momentaufnahmen waren, sicherlich der Kontext fehlte, dennoch: Wer zum Teufel hat Dir dazu geraten, dies mit Deinem Hund zu tun?
Heute morgen bekam ich nun Gewissheit, daß es für den Hund einen guten Grund gibt, mindestens einmal am Tag auf seinem mit hohen Sichtschutzzäunen abgesicherten Grundstück aufzujaulen.
Es macht mich gleichermaßen entsetzt und traurig, zu sehen, wie sich Deine größer werdende Verzweiflung in Deinem Hund spiegelt. Er bleibt nur jaulend liegen und mag sich nicht mehr rühren, doch die Anspannung ist zu groß, es ist keine Entspannung zu sehen. Er wehrt sich nicht, dafür ist er zu sozial mit Dir, auch nicht, wenn Du sein Ohr umdrehst, ihn trittst, an der Leine reißt oder damit schlägst oder die Schnauze zudrückst.
Jetzt noch geht es ihm um seine und Deine Individualdistanz, die er nach außen meint verteidigen zu müssen. Irgendwann geht es ihm nur noch um seine. Vielleicht liebt er Dich aber so sehr, daß er Dir nie das antun würde, was Du ihm antust. Dann wird er weiterhin verzweifelt versuchen, für Dich aufzutreten, Dich zu schützen gegen die vermeintlich gefährliche Außenwelt, solange Du ihm den Job gibst. Nun wirst Du sagen: Ich gebe ihm den Job nicht, ich will, daß er das lässt. Ja, das ist das was Du sagst. Was Du tust, ist das Gegenteil davon: Du gibst ihm den Job, wenn Du ihn ständig wieder in Situationen bringst, in denen er meint, es tun zu müssen.
Auch Dein Hund ist ein guter Hund mit gutem Grund zu tun, was er tut. Aus seiner Sicht. Auch Dein Hund ist ein guter Hund...
Traurig... Aber auch ich habe mindestens fünf Jahre gebraucht, um an den/die für mich richtigen, kompetenten Hundekenner zu kommen, die mich gelehrt haben, was und warum mein Hund tut, was er tut. Auch ich war lange Zeit verzweifelt, habe die mit Schrauben gefüllte Dose rasseln lassen, habe völlig entnervt an der Leine gezogen und war nicht fähig mich auf meinen Hund, der mir mit immer neuer Hoffnung versuchte etwas mitzuteilen, einzulassen.
AntwortenLöschenWas für unglaublich wohlwollende, immer wieder unsere gegen die Natur laufenden Fehler verzeihenden kleinen Buddhas wir beherbergen, ist mir erst spät, aber mit mittlerweile sehr vielen Glücksmomenten klar geworden.